- Gerechte (der)
- 1. Der gerecht wird wol getruckt, aber nicht vntergetruckt. – Gruter, III, 16; Lehmann, II, 79, 76.2. Der Gerechte erbarmt sich seines Viehes. – Spr. Sal. 12, 10; Schulze, 57; Struve, II, 42; Steiger, 214; Körte, 2034; Simrock, 3430.Lat.: Novit justus jumentorum suorum animas. (Schulze, 57.)3. Der Gerechte fehlt (fällt) am Tage siebenmal. Spr. Sal. 24, 16.4. Der Gerechte muss viel leiden. – Ps. 34, 20; Schulze, 33; Kirchhofer, 161; Körte, 2033; Simrock, 3427; Braun, I, 734.Frz.: Le juste a beaucoup à souffrir (à endurer).Lat.: Multae tribulationes justorum. (Schulze, 33.)5. Der Gerechte reichet spät.Dän.: Retferdig bliver aldrig bradriig. (Prov. dan., 473.)6. Der Gerechte schuldiget sich am ersten, kumbt sein nächster, so ist er jm bereit. – Agricola II, 13.7. Der Gerechten Schar ist klein.Die Russen: Wenn nur die Gerechten in den Hütten wohnten, dann würden viele Dörfer leer stehen. (Altmann VI, 447.)8. Der Gerechten Weg ist schlecht (schlicht). – Petri, II, 90.9. Der verstorbene Gerechte verdampt die lebendigen Gottlosen. – Petri, I, 21.10. Die Gerechten werden für dem Vnglück weg gerafft. – Petri, I, 24.11. Die Gerechten werden immer geschlagen.Auch in der Walachei gehen die Gerechten mit zerschlagenem Kopfe einher. (Reinsberg II, 132.)12. Ein Gerechter ist Gottes Augapfel. – Sailer, 238; Simrock, 3431; Schulze, 29.Sicherheit des Guten.Lat.: Custodi me ut pupillam oculi. (Schulze, 29.)13. Für Gerechte gibt es kein Gesetz. – Bohn I, 148; Simrock, 3428; Graf, 19; Körte, 2032; Braun, I, 733.Böhm.: Spravedlivému zákon nepsán. (Čelakovský, 340.)14. Gerechte thun das Rechte recht. – Henisch, 1508, 67; Lehmann, II, 228, 100; Körte, 2031 u. 2504; Sailer, 237; Simrock, 3429.Die Lauterkeit des Guten.15. Wann die Gerechten überhand haben, so gehts sehr fein zu; wann aber die Gotlosen auffkommen, wendet sichs vnter den leüten. – Agricola II, 230.16. Was der Gerechte macht, das gereth wol. – Henisch, 1506, 51; Petri, II, 588.Ein indisches Sprichwort sagt: Der Gerechte soll dem Sandelholz nachahmen, welches die Axt, mit der man es fällt, wohlriechend macht. (Cahier, 2209.)17. Was der Gerechte thut, kompt jederman zu gut. – Henisch, 1509, 1; Petri, II, 588.18. Wer den Gerechten anficht, verwundet sich selbst.Poln.: Kto posądza sprawiedliwego, kaleczy siebie samego. (Wurzbach I, 291.)[Zusätze und Ergänzungen]19. Der Gerechte geht immer mit zerschlagenem Kopfe umher. – Schuller, 32.20. Der Gerechte ist ein golden Glöcklein und dessen Schwengel eine Perle. – Harssdörffer, 539.21. Der Gerechte theilt mit dem Armen.Bei Tunnicius (281): De rechtferdige deilt mit dem armen. (Communicat recte sua commoda iustus egeno.)
Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.